Ein Tier mit Hang zur Bewegung....

Das Pferd ist ein Lauftier, dafür ist sein Körper optimiert. Aber wie bei uns Menschen - wenn man sich nicht bewegen muss, dann macht man das auch nicht. Wir Menschen werden zwar gelegentlich von der Angst vor der nicht mehr so ansprechenden Bikinifigur, oder dem bedenklich in Marschrichtung wachsenden Bierbauch zur Bewegungen getrieben, aber Tiere haben da weniger Hemmungen dem Müsiggang zu frönen. Der Hund, an sich ein Hetzjäger, akzeptiert sein Dasein nur allzu gerne, wenn sein Körbchen hintern Ofen, und der stehts voll gefüllte Fressnapf davor steht.

Und Pferde sind da meist nicht anders. In natürlicher Umgebung ist das Pferd gezwungen ständig nach den spärlich vorhanden Gräsern zu suchen, und schließlich eine Wasserstelle zu finden. Wen wir nun von unseren eigenen Bedürfnissen ausgehen und das Pferdeleben möglichst angenehm gestalten, dann werden die Anreize zur Bewegung ziemlich reduziert. Kommen Pferde aus dem Stall auf die Koppel, wo sich Fressen und Wasser in unmittelbarer Reichweite befinden, oder noch viel schlimmer - sie bleiben in der Box - dann bewegen sich Pferde nach dem ersten Abreagieren ausgesprochen wenig. Auch wir erliegen viel zu oft dem inneren Schweinehund, mit dem Unterschied, dass Pferde erst gar nicht dagegen ankämpfen, sondern genießen. Aber wie so mancher von uns sicher aus leidvoller Erfahrung bestätigen kann, leistet sich die Natur nichts Unnützes. Lebewesen sind an ihre Umgebung angepasst. Ändern sich diese Bedingungen, dann passen sich manche Arten an, andere sterben aus, wieder andere Arten entstehen neu. Da ist die Natur entgegen der Vorstellung von so manchem Esoteriker skrupellos. Muss das Pferd oder auch der Mensch nicht mehr laufen und es gibt Futter im Überfluss, und noch dazu in zweifelhafter Form, dann wirkt sich das auf den Körper aus. Wir bekommen Übergewicht, Haltungsschäden, Zahnprobleme, Konditionsschwäche, Arterienverkalkung, und, und, und....

 

Wir hetzen daher dem Fitnesstrends hinterher und versuchen uns aufgrund der mehr oder weniger vorhandenen Vernunft besser zu ernähren. Pferde pfeifen auf Trends und leben im Hier und Jetzt. Sie leiden aber genauso, wenn ihrer körperlichen Ausrichtung nicht entsprochen wird, und die Folgen sind die selben.  

 

Dass ein Pferd nicht in den Stall gehört, ist irgendwie logisch. Unsere Pferde hatten letzten Sommer die Möglichkeit ständig raus auf eine ca. 2 ha große Weide zu dürfen. 

Weiters haben wir beobachtet, dass sich unsere Pferde im Sommer tagsüber vor Bremsen, Fliegen und der Hitze geschützt,  im Stall aufhielten und die Nacht auf der Weide verbrachten. 

Also muss das Pferd

  • ins Freie,
  • muss sich möglichst viel bewegen,
  • ständig Zugang zu frischem Wasser und Heu 
  • und  einen Schutz vor praller Sonne haben.