Freiheitsdressur

Unter Freiheitsdressur versteht man das Arbeiten mit dem Pferd, ohne Halfter und Strick. 

Die Aufmerksamkeit des Tieres liegt ganz auf meinem Tuen. Das heißt, wenn ich nach rechts abbiege folgt mir mein Pferd. Es überholt mich nicht und hält meine Geschwindigkeit.

Freiheitsdressur ist ein Überbegriff für "Zirkustricks", Bodenarbeit ohne Strick, Vertrauenstraining und vielem mehr. 

 

Ihr könnt mit der Freiheitsdressur anfangen, wenn Respekt zwischen Tier und Mensch herrscht. 

Um dies für das Pferd spannender zu gestalten, lege ich immer eine Art Parcours auf. Ich verwende Hütchen für einen Slalom, Cavaletti gelegt in einem Viereck um Trailpassagen einzubauen und einfache Trabstangen um das Pferd über diese laufen zu lassen. 

Wieso ich das mache? Ganz einfach, dauernd nur im Kreis zu laufen oder in der Bahn rumstapfen langweilt das Pferd auf Dauer. Um diese Langeweile nicht aufkommen zu lassen, versuche ich immer neue "Aufgaben" einzubauen.

 

Wenn ihr das erste Mal Freiheitsdressur mit eurem Pferd machen wollt, gilt es die Aufmerksamkeit eures Tieres zu gewinnen. Ich habe damit angefangen, das Halfter oben zu lassen, jedoch den Strick auf den Hals gelegt. So führe ich das Pferd nicht direkt, jedoch kann ich eingreifen, sollte es mir nicht folgen. Anfangs kann es sein das euer Tier nicht versteht, was ihr von ihm wollt. Meine Methode, die schlussendlich bei meinem Pferd geklappt hat, war es für jeden Meter den es mir gefolgt ist, ein Leckerli zu geben. So erkennt das Pferd "Aha, wenn ich ihr folge, dann mache ich es richtig und werde dafür belohnt." Dies kann jedoch eine gewisse Zeit dauern. Das A und O dabei ist, dass ihr Spaß habt, denn das bemerkt das Pferd.

 

Sollte der erste Schritt gut klappen und das Pferd folgt euch auf Schritt und Tritt, dann könnt ihr den zweiten Schritt wagen. Dieser ist, das Halfter abzunehmen. Setzt dann euren Parcours einfach fort. Überstürzt nichts, ich spreche aus Erfahrung. Ich habe zu früh das Halfter runter getan, es hat auch super geklappt, bis mein Hafi im gestreckten Galopp die Koppel umrundet hat. Wenn euch dies passiert, dann fangt bei Punkt eins wieder an. Gut Ding braucht Weil!

 

Wichtig dabei ist, wenn ihr stehen bleibt und eine Pause machen wollt, krault euer Pferd. Es soll verstehen, dass es an eurer Seite immer zur Ruhe kommen kann.

Am wichtigsten jedoch ist es Fortschritte und seien sie noch so klein, immer wieder belohnen!

 

Wenn ihr das Problem habt, dass das Pferd neben euch geht, ihr anfängt zu laufen und es euch dann überholt, bleibt sofort stehen und versucht, dass das Pferd wieder an eure Seite kommt. Dann versucht ihr es mit dem Antraben noch einmal, wiederholt es so oft, bis das Tier versteht, dass es neben euch laufen soll. Zur Hilfestellung könnt ihr eine kleine Reitgerte verwenden, die ihr an die Brust des Tieres tippt, wenn es mit seiner Schulter auf eurer Schulterhöhe ist. So signalisiert ihr dem Pferd, dass es nicht weiter nach vorne darf. 

 

Als Belohnung könnt ihr auch das Klicker-Training zum Einsatz kommen lassen.  --> siehe Clicker-Training.

 

Bei der Freiheitsdressur sind euch keine Regeln gesetzt. Es sollte euch beiden Spaß machen und eine gelungene Abwechslung zum "normalen" Reiten sein. Zudem fördert es auch die Bindung und das Vertrauen zwischen euch. 

 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren und freue mich über eure Ideen!

Inspirationen..

Um euch einen Überblick zu verschaffen, welche zahlreichen Möglichkeiten es gibt - hier eine Liste:

  • longieren ohne Halfter und Strick
  • Parcours (eventuell wie oben beschrieben, kann auch anders sein)
  • alle Gangarten neben dem gehenden Menschen
  • Trick: Kompliment
  • Trick: Spanischer Schritt
  • Trick: Kopfschütteln
  • Westerndisziplinen
  • alle Bahnfiguren
  • über Planen gehen
  • Fächer aus Stangen legen
  • gymmnastizieren
  • Trail im gelegten Viereck aus Stangen
  • springen über Cavaletti 
  • Stops mit Wendung
  • Halteparaden

Wie gesagt, eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ihr könnt euch immer neue Aufgaben überlegen, um das Training so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.