Hier gehts um die Pediküre....                 (Leittierbereich)

Erst mal ein Hinweis...

Auch an dieser Stelle darf ich darauf hinweisen, dass ich nicht den Anspruch auf Allwissenheid erhebe. Und ja - ich bin offiziell gewerblich gemeldet.

Nach einem Hufpflegekurs bin ich bestrebt möglichst viel Erfahrungen zu sammeln – vor allem Erfahrungen anderer Pferdemenschen.

 

Bei meinen Bemühungen erkannte ich folgenden Umstand recht schnell:

Fragt man 10 Hufpfleger nach dem Wie, dann erhält man mindestens 15 Meinungen.

Das ist übrigens bei vielen anderen Nicht-Technik-Themen auch so. Daher versuche ich alle Methoden und Lehrmeinungen, und nebenbei noch viel mehr Erkenntnisse aus anderen Bereichen, anzuschauen und kritisch zu betrachten. Da die Natur keinen festgeschriebenen Dogmen folgt, und sich sowohl Pferderassen, Stallumgebung und Haltungsbedingungen in jedem Einzelfall unterscheiden, versuche ich unter Berücksichtigung möglichst vieler Umstände für die  Pferde entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen.

 

In den nächsten Zeilen möchte ich einige meiner Folgerungen darstellen.

 

....und natürlich handelt es sich dabei ausschließlich um meine persönlichen Ansichten welche sich auch durchaus ändern können – Lernen sollte erlaubt sein.

Spezialist Pferd und sein Schuhwerk

Ich verzichte hier auf eine Detailabhandlung der Pferdeevolution und verweise lieber auf die vielen Seiten darüber im Netz. Anhand einiger Punkte lassen sich aber durchaus Rückschlüsse auf unsere Pferde ziehen.

 

Die Vorläufer unserer Pferde, also die echten Wildpferde lebten vor allem in  offenen Steppen und Savannen, Wüsten und Halbwüsten. Nur der Waldtarpan blieb seinem Namen treu.  Derjenige, welcher aufgrund seiner Eigenschaften die größten Vorteile im Überlebenskampf vorweisen kann, kann seine Gene auch schneller an andere weitergeben. Die anderen können das nicht so gut, weil sie eben schneller als Frühstück (oder Abendessen) enden. 

In vielen Jahrmillionen hat sich aufgrund des Lebensraumes und der nun mal vorhandenen Fressfeinde eine perfekt an diese Umgebung angepasste Tierart entwickelt - Das Pferd.

Das spärliche, nährstoffarme Pflanzenangebot zwang die Vorfahren zur ständiger Bewegung- Wanderungen von 15 - 40 km pro Tag. Hinzu kam, dass große Raubtiere einen Pferdehappen auch nicht verachteten. Manche Tiere setzen auf Verteidigung. Esel wehren sich gegen Fressfeinde und werden heute noch zum Schutz von Schafherden gegen Wölfe eingesetzt. Andere Tierarten setzen auf Flucht - so wie das Pferd.

 

Aus der Notwendigkeit anschleichende Feinde früh zu erkennen, lassen sich sehr viele Verhaltensweisen unserer heutigen Pferde erklären. Darauf möchte ich an anderer Stelle näher eingehen.

Gegen Großkatzen reicht eine kurze schnelle Flucht, aber gegen Hetzjäger wie den Wolf müssen es schon zig Kilometer sein. Nun ist ein Pferd ja nicht federleicht. Auch wir spüren beim Laufen, wie jeder Stoss durch unseren Bewegungsapparat abgefedert wird. Die Belastungen für die Pferdebeine sind aber noch um ein Vielfaches höher. Ein Fuß muss solche Belastungen erst einmal aushalten.

Hufknorpel, Strahl und das Zusammenspiel aller Gelenke, Muskeln, Bänder und Sehen bilden einen perfekten Stoßdämpfer. Mit dem sensiblen Strahlkissen kann das Pferd den Untergrund erfühlen. Eine harte Hornschicht und eine dicke Sohle schützen den Pferdefuß - der Huf ist entstanden. Er ist aber nicht starr, sonder bewegt sich unter Belastung. Dabei wird nicht nur eine zusätzliche Dämpfung erreicht, sondern auch Blut aus dem Huf nach oben gedrückt, was die Durchblutung fördert und das Herz unterstützt.  

Aber das Wichtigste ist seine Anpassungsfähigkeit. Der Huf wächst ständig nach und passt sich an den Untergrund und die Belastung an. 

 

....das ist natürlich nicht auf meinem Mist gewachsen :-) Viel tiefer in diese Materie gehts anhand der Linkliste.

 

Die für mich wichtigsten Schlussfolgerungen für die Hufpflege:

  • Der Huf ist so aufgebaut, weil sich diese Konstruktion über Jahrmillionen für lange Wegstrecken und starke Belastung bewährt hat.
  • Alle Elemente des Hufes wirken zusammen
  • Der Huf wächst nach und passt sich an die Anforderungen an
  • Sind die Anforderungen sehr gering (wenig Bewegung, sehr weicher Untergrund) so sinkt auch die Belastbarkeit des Hufmaterials
  • Wie unsere Fingernägel spiegelt auch die Hornwand die Ernährung, körperliche und seelische Stresszustände wieder.
  • Die Hufe dürfen nicht für sich allein betrachtet werden, sonder sind funktionaler Teil des Gesamtkunstwerkes Pferd. 

 

Mein Zugang zur Hufpflege                      Hufplege für dein Pferd