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Standesgemäß mit dem Traktor..

Wie ihr bereits gelesen habt war unsere Haflingerstute in der Tierklinik Erdmann in Krumpendorf. Nach knapp einer Woche und einer super gelungenen Operation durfte Jascha dann endlich wieder nach Hause. Darauf machte uns jedoch der Tierarzt sehr spontan am späten Nachmittag aufmerksam und dadurch, dass wir ja weder Pferdetransporter, Hängerschein und das dafür passende Auto besitzen, war es ziemlich schwierig einen Transport innerhalb der nächsten Stunden zu organisieren.

 

Nach langem Herumtelefonieren kam meiner Taufpatin die zündende Idee. Ihr Gatte (mein Onkel) ist Landwirt und zahlt jährlich einen Betrag für einen Gemeinschaftshänger. Ich dachte mir da, ja voll super, haben wir wenigstens einen Hänger und ein Auto, jedoch kam mir dann die Überlegung auf, ob mein Onkel überhaupt einen Hängerführerschein hatte.

 

Dann ging alles ratz fatz und ich stand in der Einfahrt des Hofes von meinem Onkel, als dieser mit einem Traktor samt Viehhänger anfuhr. Mein erster Gedanke war: Wie lange wir mit dem Traktor brauchen werden, bis zur Tierklinik, wenn dieser maximal 20 km/h fahren durfte. Zu meinem Erstaunen waren wir 10 Minuten länger als mit dem Auto unterwegs.

 

Der Blick des Tierarztes, als wir mit Traktor und Hänger in die Einfahrt einbogen war göttlich. Anscheinend ist er den Anblick von einem bewohnbarem und beheizbarem Luxusanhänger, welcher von einem Range Rover gezogen wird, gewohnt.

Aber wir, die mitten am Land im „Nirgendwo“ wohnen, holen unseren Haflinger standesgemäß mit dem Traktor ab!

 

Jascha war von dem Platz im Hänger überwältigt (locker drei Noriker hätten darin Platz) und stieg ohne große Probleme ein. Ich und Harald sind ihnen dann den Heimweg hinterher gefahren.

Der Fahrtwind blaste ihr ins Gesicht, die weiße Mähne flog nach hinten und eine 13-jährige Haflingerstute stand im Hänger, als wenn sie für einen Werbespot drehen würde.

Zuhause angekommen musste sie gleich in die Box, da sie jetzt für fünf Tagen keinem direkten Sonnenstrahlen ausgesetzt werden darf. Und das Ernüchternde war ja, dass die anderen zwei Pferde auf der unteren Koppel nicht mal mitbekommen haben, dass ihre Chefin wieder zuhause ist.

Aber nichts desto trotz, muss Jascha täglich das Auge eingecremt und eingetropft werden. Und wenn die Sonne untergeht darf sie auch zu den anderen auf die Weide.

Endlich ist unsere kleine Herde wieder vereint und ich hab meinen Wegbegleiter wieder in meiner Nähe.

 

Nochmals ein riesen Dankeschön an das Team der Tierklinik Erdmann für die kompetente Behandlung, Beratung und den reibungslosen Ablauf. Auch dass sie wundervoll mit den Tieren umgehen und einem, als Besitzer, präzise ohne blödes Fachblabla Auskunft geben können. Ebenso für die „Besuchszeit“, die es einem ermöglicht sein Pferd von in der Früh bis am Abend zu besuchen und das immer offene Ohr, wenn Fragen aufkamen.

 

Last but not least, was überhaupt nicht selbstverständlich ist, dass das Team auch „Standardoperationen“, wie diese von Jascha, gleich ernst nehmen wie jene welche „mehr“ Geld bringen würden. Das Wohl der Tiere steht bei denen bemerkbar an erster Stelle!

 

 

 

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