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Manchmal braucht man ein Bisschen Glück

 ...oder der Grund für eine Haftpflichtversicherung.....

 

 

Nach zwei Tagen im Stall aufgrund total matschigem Untergrund auf der Koppel, durften unsere Pferde mal wieder raus zum Austoben. Der Schnee der letzten Tage machte offensichtlich gute Laune, und die aufgestaute Energie musste irgendwie abreagiert werden.  

 

Zu allererst wurde ausgiebig gewälzt, und anschließend staubte der Schnee. Voller Übermut drehten die Vierbeiner Runde um Runde, galoppierten wild buckelnd und furzend herum und freuten sich des Lebens.

Ich stand am Zaun und genoss die wilde Jagd. Luna überschätzte sich mal wieder, galoppierte in eine enge Kurve und flog raus wie ein Motorradfahrer der den Schotter in der Kurve nicht beachtet hatte. Sie kam zum Glück gleich wieder hoch, schüttelte sich, schnaubte und weiter gings.

So herrlich dieses Herumtoben für den Betrachter ist, es macht deutlich weniger Spass, wenn man erkennt, dass auf der gegenüber liegenden Seite der Zaun offen ist. :-)

Für die Schneeräumung wird regelmäßig der Elektrozaun abmontiert, und genau das hatte ich heute vergessen.

Und wieder einmal erhielt ich den Beweis, dass Pferde Gedanken lesen können. Ich dachte mir noch :" f.... da ist der Zaun offen!", und Jascha dachte wohl: "genau Menschenchef, f.... MÄDELS DA IST DER ZAUN OFFEN!" Und schon brauste die kleine Herde raus auf die Straße. Im Renngalopp der Straße entlang bis zum Ortsschild, dann kehrt gemacht und wieder zurück zum total fassungslos dastehenden Menschenchef. Meine Gedanken bewegten sich von –" verd... was hab ich nur angerichtet" bis hin zu "nur jetzt bitte kein Auto, bitte kein Auto, bitte kein Auto, bitte kein Auto!!!"

Jascha führte die Herde in den Innenhof und zielsicher rein in den kleinen Obstgarten. Mir fiel ein Stein vom Herzen als ich das kleine Türchen schloss. Nun ging die Post erst richtig ab. Wie verrückt rauschten die Gaulis um die Bäume. Die sorgsam abgedeckten Pflanzen meiner Schwägerin wurden rasch ihres Schutzes beraubt und als Abendessen probiert. An ein Aufhalftern war nicht zu denken.

Mein Schwager kam aufgeregt um die Ecke fragte wo die Pferde seine, da er sie auf der Koppel nicht mehr gesehen hatte. Nun konnten wir beide beobachten was drei übermütige Pferde aus einem aufgeweichten Rasen machen.

Erst eine halbe Stunde später hatte sich Jascha abreagiert. Sie ließ sich das Halfter anlegen und folgte mir sichtlich zufrieden Richtung Stall. Die zwei Großen nützen die verbleibenden Minuten zum ausgiebigen Herumtollen. Mein Schwager befürchtete schon, dass die zwei über den Zaun gehen könnten.

Doch auch diese Übermutsbündel ließen sich problemlos aufhalftern und in den Stall führen.

Dort angekommen folgte eine schöne Dösphase, mit halb geschlossenen Augen, Gähnen und Krauleinheiten vom Leittier.

 

Letztlich muss ich zugeben, dass es herrlich ist, die Pferde so kraftvoll herumtoben zu sehen.

Ich schulde natürlich dem Herrgott ein tiefes Dankeschön dafür, dass er die Horde Schutzengel mal kurz um unseren Stall platziert hat.

Ob sich meine Schwägerin mit einem Abendessen besänftigen lässt kann ich noch nicht sagen – noch weiß sie nichts vom heutigen Gartenumbau.

 

 

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